Partizipation

Die Hauptstadt-Genossenschaft (HGB) will die Siedlung auf dem Viererfeld unter Mitwirkung / Partizipation verschiedenster Anspruchsgruppen realisieren. Sie hat ihr Verständnis von Partizipation, die wichtigsten Anspruchsgruppen und die zentralen Vorgehensschritte in einem Konzept festgehalten.

Die Partizipation wurde und wird auf verschiedenen Ebenen und in teilweise parallelen Prozessen ermöglicht:

Mitwirkung der Gründungsmitglieder

Mit regelmässigen Informations- und Austauschanlässen werden die Gründungsmitglieder (rund 30 gemeinnützige Bauträgerschaften aus Bern und Umgebung) über den Stand der Vorbereitung und Planung orientiert und bringen Fachwissen und ihre Erfahrungen im gemeinnützigen Wohnungsbau ein. In der konkreten Planungsphase können die Gründungsmitglieder an Workshops und in Echoräumen Einfluss nehmen.

Die HGB informiert die Gründungsmitglieder über die grundlegenden Erkenntnisse aus der Entwicklungszusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den weiteren Bauträgern der ersten Etappe. Dies erleichtert den interessierten gemeinnützigen Bauträgern die Vorbereitung auf Bewerbungen für weitere Baufelder in den folgenden Etappen der Überbauung.

Partizipationsworkshops 2021

In Jahr 2021 führte die HGB drei Partizipationsworkshops mit je rund 70 Teilnehmenden durch. Eingeladen wurden alle Interessierten über den Newsletter, die Website und Einladungen in den Medien.

„Ideales Wohnen und Leben in der Stadt“, Visionen und Wünsche zum Zusammenleben und zur Nachbarschaft. (22. Juni 2021, online)

„Gemeinsam genutzte Räume – innen und aussen“ (15. September 2021)

„Wie wollen wir wohnen?“, Wohnformen und Wohntypen auf dem Viererfeld (23. Oktober 2021)

Die Anliegen und Wünsche aus den Partizipationsworkshops richten sich einerseits an die HGB als Auftraggeberin für das Bauprojekt und Vermieterin der Wohnungen, andererseits an weitere Verantwortliche für das neue Quartier auf dem Viererfeld. Die Verwaltung und die Baukommission der HGB werden die Anliegen und Wünsche gewissenhaft prüfen und soweit möglich in die Planung aufnehmen und umsetzen. Anliegen und Wünsche, die nicht direkt die HGB betreffen, werden die Vertreter:innen der HGB in die entsprechenden Planungsgremien einbringen.

Zusammenfassung der Ergebnisse der Partizipationsworkshops

Wohngeschichten

Durch den Newsletter und auf der Website wurde dazu eingeladen, die persönliche Vision vom guten Wohnen in Form einer Geschichte zu erzählen. Wie möchten Sie wohnen, wenn Sie eine Wohnung, ein Haus oder ein ganzes Quartier nach Ihren eigenen Wünschen gestalten könnten?

Die eingereichten Geschichten wurden ausgewertet und wiederkehrende Themen, die im HGB-Projekt realisiert werden sollten, herausgefiltert. Gemeinsam mit den Ergebnissen der weiteren Partizipationsgefässe wurden die Anliegen der Wohngeschichten zuhanden der Verwaltung und der Baukommission zusammengefasst und werden soweit als möglich in die Entwicklung des Quartiers sowie in die Planung und den Betrieb der HGB-Siedlung auf dem Viererfeld einfliessen.

Zusammenfassung der Ergebnisse der Partizipationsprozesse

Visiwohnen

Als Ergänzung zum geplanten innovativen Wohnungsmix suchte die HGB Gruppen, die Wohnvisionen konzipieren und gemeinsam mit der HGB umsetzen wollen. Aus den 12 eingereichten Projekten hat die Verwaltung der HGB in einem mehrstufigen, standardisierten Verfahren zwei Projekte ausgewählt, mit denen sie eine Entwicklungspartnerschaft einging, um die Visionen in die Gesamtkonzeption zu integrieren.

Ausschreibung Visiwohnen

Entwicklungspartnerschaft „Queerbeet im Viererfeld“

Entwicklungspartnerschaft „WAW! WohnAtelierWerkstätten“

Integrationsprojekte:

Die HGB will auch Wohnmöglichkeiten bieten für Menschen, die es auf dem normalen Wohnungsmarkt schwieriger haben, eine geeignete Wohngelegenheit zu finden. Oft sind diese Zielgruppen auch mit den herkömmlichen Partizipationsangeboten nicht zu erreichen. Darum setzt die HGB in diesem Bereich auf die Zusammenarbeit mit Organisationen, die Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für benachteiligte Personengruppen anbieten.

Expert:innengespräche und Exkursion

Im Dezember 2021 führte die HGB einen Workshop mit Wohnexpertinnen und -experten aus verschiedenen sozialen Einrichtungen in der Region Bern durch. An diesem Anlass wurden Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und konkrete Anforderungen an Wohnbauten und deren Betriebsorganisation aus der Sicht von Menschen mit spezifischen Wohnbedürfnissen diskutiert und festgehalten.

Anschliessend unternahm die Verwaltung der HGB eine Exkursion nach Zürich und liess sich von integrativen Projekten zweier Wohnbaugenossenschaften inspirieren: dem inklusives Projekt ZwiBack auf dem Areal „Zwicky Süd“ der Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk 1 und den Angeboten von Züriwerk in der Überbauung Hunzikerareal der Baugenossenschaft mehr als wohnen.

  • Die Gespräche und die Exkursion wurden in einem qualitativen Verfahren ausgewertet und die Erkenntnisse dokumentiert.
  • Zuhanden der Verwaltung und der Baukommission wurden die Erkenntnisse zusammengefasst und werden als Anregungen soweit als möglich in die Planung und den Betrieb der HGB-Siedlung auf dem Viererfeld einfliessen.
  • Mit einer Ausscheibung wurden Partnerorganisationen gesucht, die unterstütztes Wohnen und Arbeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen anbieten.

Unterstütztes Wohnen & Arbeiten

Sieben Organisationen aus dem Sozialbereich in der Region Bern haben spannende und innovative Projektideen für integrative Wohn- und Arbeitsprojekte auf dem Viererfeld eingereicht. Die Verwaltung der HGB hat in einem mehrstufigen, standardisierten Verfahren zwei Projekte ausgewählt, mit denen sie eine Entwicklungspartnerschaft einging.

Entwicklungspartnerschaft „Markthalle und integratives Wohnen“

Entwicklungspartnerschaft „Unterstütztes Wohnen für Kinder und ihre Eltern“